Mit den beim newcamd mitgelieferten Kartenservern lassen sich Originalkarten der Verschluesselungssysteme an der dbox2 betreiben, fuer die bisher kein Emu zur Verfuegung steht. Vorraussetzung ist entweder eine dbox2 mit modifiziertem MultiCAM (3.579 MHz statt 6 MHz, bei Irdetokarten weiterhin 6 MHz) oder ein PC mit installiertem Linux und einem Phoenix-Interface. Getestet ist das ausschliesslich mit Originalkarten, ein Betrieb mit Funkarten, 6in1 oder aehnlichem wird nie getestet werden und ist ausdruecklich unerwuenscht. Eine Linux Bootdiskette ist separat erhaeltlich, damit ist der Betrieb auch an einem PC ohne installiertem Linux oder unter VMware moeglich. Unterstuetzt werden derzeit Irdeto 1+2 (ohne Betacrypt), Seca 1+2, Viaccess 1+2, Cryptoworks, Conax (gelbe CI-Modul Karte von Canal Digital Nordic) und alte BSkyB Karten (NDS). Fuer BSkyB Karten muessen am Phoenix Interface Pin 2 und 8 am seriellen Port kurzgeschlossen werden. Das entspricht der Modifikation, die auch fuer das NDS Softcam unter Windows notwendig ist. Die Kartenserver sind eigenstaendige Binaries, mit newcamd kommunizieren sie ueber das TCP/IP Protokoll. Die Kartenserver muessen immer vor newcamd gestartet werden, so dass newcamd beim Start feststellen kann, welche Karten zur Verfuegung stehen. Die Binaries liegen jeweils in einer i386, einer dbox2 und einer Dreambox Version vor. Die i386 Version kann auf einem normalen PC betrieben werden, der mit der dbox2 oder Dreambox ueber Ethernet vernetzt sein muss. Die dbox2 Versionen benoetigen ein zusaetzliches Kernel-Modul, camd-cardserver.o. Das camd-cardserver.o Modul muss vor dem Start des Kartenservers mit dem insmod Befehl in den Linux-Kernel auf der dbox2 geladen werden. Mitgeliefert sind kompilierte Versionen fuer die Kernel 2.4.20-dbox2 und 2.4.22-dbox2, dies entspricht den letzten beiden cvs Versionen. Der Quellcode, camd-cardserver.c, ist ebenfalls dabei, falls sich jemand das Modul fuer einen anderen Kernel kompilieren moechte. Ausserdem ein spezieller Kartenserver fuer die neuen Premiere Karten (betad). Diese kommuniziert nicht, wie die anderen Server, ueber TCP/IP, sondern ueber Unix Domain Sockets. Er muss daher auf dem gleichen System betrieben werden, wie der newcamd (kein Control Word Sharing moeglich). Konfiguriert werden die Server ueber ein Konfigurationsfile, je nach Verschluesselungssystem secad.cfg, viad.cfg, irdeto.cfg, cryptod.cfg, skyd.cfg, conaxd.cfg oder betad.cfg. Die ppc Server erwarten die Konfigfiles im Verzeichnis /var/tuxbox/config, die i386 Server erwarten sie im Verzeichnis /etc/cardserver auf dem PC. Alternativ kann der Name des Konfigfiles beim Start als Kommandozeilenparameter angegeben werden. Das ist notwendig, wenn mehrere Server des gleichen Systems auf dem selben Host laufen sollen. Im cfg File des Kartenservers muss unter anderem eine Userliste angelegt werden. Diese besteht aus einer oder mehreren Zeilen: USER = username password Bei mehreren USER Zeilen koennen mehrere Receiver mit einer Karte versorgt werden (Card-Doubler). Dabei koennen auf beiden Receivern auch unterschiedliche TV-Programme gleichzeitig gesehen werden. Zu beachten ist allerdings, dass nur der erste User fuer das Autoupdate der Karte sorgen kann, weil nur dieser User bekommt vom Kartenserver die Kartennummer und die Provider IDs der genutzten Karte mitgeteilt. Der erste User sollte daher die Karte regelmaessig benutzen, da es ansonsten zu den gleichen Ausfaellen kommen kann, die auch auftreten, wenn eine Karte einige Wochen lang nicht benutzt wurde. Der betad Server unterstuetzt nur einen einzigen User, gleichzeitig kann das Autoupdate im newcamd nicht mehr deaktiviert werden, sobald ein betad Server beim newcamd angemeldet ist. Weitere Informationen zur Konfiguration von newcamd und den cardservern befinden sich in den jeweiligen Konfigfiles.